Samstag, 23. Juli 2011

Lost in Iceland Teil III

"Nichts geschieht in dem Augenblick, wo es geschieht. Alles geschieht erst im Nachhinein"
Steinunn Sigurðardóttir

Ich lese grad ein isländisches Buch. Die Liebe der Fische heißt es und dieses Zitat stammt aus ihm und gibt meinen Islandurlaub eigentlich sehr passend wieder. Erst jetzt, da ich Zeit habe, Momente wiederholt zu reflektieren, sind sie erst passiert. Vielleicht muss man aber auch erst eine Flasche Brennivín intus haben, um auf mein Gedankenlevel zu kommen... Das lasse ich mal dahin gestellt.



Unsere Sophie und Schweinepassgott "Eldur"

An unserem dritten Tag auf Island wollte ich was flitzigeres reiten als den netten Rökkvi. Denise teilte mir Þröstur zu, den Evelyn wie folgt auf ihrer Homepage von Lytingsstaðir beschreibt: Der stichelhaarige Rappe mit dem manchmal etwas verlängerten Bremsweg, ist auf langen Touren mit seinem schönen Tölt ein Sofa ohne Gleichen und könnte ohne Probleme von jeder Krankenkasse gesponsert werden!
Kann ich so unterschreiben!


Unsere 5-stündige Strecke führte unter anderem Hof entlang auf dem der Film
"í Austurdalur" gedreht wurde. Das Wind war noch kräftiger als in den Tagen zuvor, aber nicht mehr ganz so kalt. Zwischenzeitlich hatten wir sogar 8 Grad!



Þröstur erwies sich als richtig schöner Flitzer, der zwar im Schritt anfangs etwas getrieben werden musste, damit er einen ernst nahm und nicht im Hestarleiga-Modus hinter den anderen hinterher schlich - im Tölt wiederum lief er von alleine und ließ sich herrlich aufheizen. Glücksgefühle hoch 10 in der Blutbahn! Tolles Spaßpony!


Simone und Róði blicken ins Austurdalur


Da die meisten Straßen in Island nur geschottert sind und Autos durch den aufwirbelnden Staub schon meilenweit vorher erkennbar sind, konnte wir auf der Straße richtig Gas geben mit den Ponys. Selten habe ich meine verhasste Brille daher so zu schätzen gewusst wie an diesem Tag, denn immer wieder flogen mir kleine Steinchen vom Vordermann hochgewirbelt ins Gesicht. Unvorstellbar an welchen Körperstellen ich abends noch Steinchen gefunden habe...ganz zu schweigen von denen, die am nächsten Morgen in meinem Bett lagen...

Mittlerweile habe ich übrigens das Rezept vom Gebäck Eheglück ausfindig gemacht. Evelyn hat es mir zur Verfügung gestellt und ich verbreite es jetzt einfach mal - Muss aber erwähnen, dass es hier in Deutschland geschmacklich einfach nicht an die isländische Variante herankommt... Ich denke es liegt am Rhabarber und der isländischen Luft.


Eheglück oder hjónabands sælu

2 Tassen Mehl
2 Tassen Haferflocken
2 Tassen Kokosraspeln
2 Tassen Zucker
2 TL Natron
2 Eier
250g Margarine
Rhabarber-Marmelade

Margarine schmelzen und zu den vorher vermischten anderen Zutaten schütten. Kneten und die Hälfte des Teiges auf ein Backblech. Dort dann die Rhabarber-Marmelade raufschmieren und den Rest des Teiges verteilen.
Bei 190° ca. 20 min backen und noch warm in Stücke schneiden.

Viel Spaß beim Backen!


Hof Lytingsstaðir in Varmalið

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